Mercer Rosenthal setzt sich für die Wieder-Inbetriebnahme einer Eisenbahnstrecke ein

Deutschland wurde im Ergebnis des zweiten Weltkriegs aufgeteilt. Die drei westlichen Zonen vereinigten sich 1949 zur „Bundesrepublik Deutschland“ (BRD), die sowjetisch besetzte Zone wurde die „Deutsche Demokratische Republik“ (DDR). Da die beiden Teile Deutschlands zu unterschiedlichen Machtblöcken (und später auch unterschiedlichen Militärbündnissen) gehörten, ging der „eiserne Vorhang“ quer durch Deutschland.

Das Werk Rosenthal befand sich direkt an der Grenze zwischen DDR und BRD, und zwar auf DDR-Gebiet. 

Das Reisen zwischen den beiden Staaten war streng eingeschränkt, viele Verkehrsverbindungen wurden unterbrochen, und so verlor Rosenthal durch die Deutsche Teilung einen Teil der Belegschaft, einen Teil seines Kundenstamms und einen Teil seiner Rohstoffbezüge.

Bereits 1901 hatte es eine durchgängige Bahnverbindung von Saalfeld nach Hof gegeben, an der Rosenthal lag. Diese Bahnverbindung wurde 1945 unterbrochen. 

In Bayern geht die Bahn nun bis etwa fünf Kilometer von der ehemaligen Grenze und endet dort, wird aber noch im getakteten Schienenpersonennahverkehr betrieben. Wesentliche Kunden der Bahn sind hier das Mercer-Zellstoffwerk in Rosenthal und Mercers Sägewerk in Friesau. In Thüringen endet die Strecke derzeit nur wenige hundert Meter vor der Grenze.

 

1990 wuchs „zusammen, was zusammen gehört“, wie Alt-Bundeskanzler Willy Brandt sagte. Es schien selbstverständlich, dass auch die unterbrochenen Verkehrsverbindungen wieder in Betrieb genommen werden. Jedoch bei der beschriebenen Bahnverbindung wurde diese Chance bisher nicht genutzt. 

Mercer Rosenthals Kunden und Lieferanten sitzen aus Rosenthaler Sicht hauptsächlich im Süden. Die existierende Bahnverbindung bindet Rosenthal aber nach Nordwesten an, was Bahnverkehre entweder unnötig lang (und damit teuer) macht oder sie ganz verhindert.

Am deutlichsten wird dies beim Holzbezug aus der Tschechischen Republik. Zur Zeit laufen alle Verkehre über das tschechische As. Hier könnte, bei einer Wiederherstellung der Bahn, das Holz auf den Zug geladen werden, der nach Wiederherstellung der Strecke 62 Kilometer direkt nach Rosenthal fahren könnte. Würde die jetzt vorhandene Strecke genutzt, fährt der Zug 276 Kilometer und muss vier mal neu zusammengestellt werden.

Deshalb läuft das Holz aus Tschechien aktuell komplett per LKW ins Werk. Bei 32 LKW-Fahrten täglich werden 1.400 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr emittiert, die zu 80 Prozent eingespart werden könnten, wenn der Holzverkehr aus Tschechien auf die Bahn verlagert würde. Ein Zug mit 13 Waggons würde etwa 30 LKW ersetzen. Dabei könnten die neuen, hocheffizienten Waggons der Mercer Holz eingesetzt werden, die auch zu einhundert Prozent mit sogenannten Flüsterbremsen ausgestattet sind und im Fahrbetrieb deutlich geringere Geräuschemissionen verursachen als frühere Waggons.

Mercer Rosenthal setzt sich für die Wiederinbetriebnahme dieser Strecke ein. Dafür fehlen derzeit nur fünf bis sechs Kilometer Gleise. Im Zuge der Umstellung des Verkehrs auf umweltfreundliche, klimaschonende und emissionsarme Verkehrsträger könnte die Wiederinbetriebnahme ein positives Beispiel sein. 

Mercer Rosenthal erhält Unterstützung von den Thüringer Parteien, vor allem von Ministerpräsident Bodo Ramelow. Auch von der Deutschen Bahn und Bundespolitikern wird die Idee mitgetragen. Widerstand erleben wir momentan noch aus Bayern, wo die Politiker befürchten, dass die zusätzlich fahrenden Züge von der Bevölkerung als lästig empfunden werden, während die Entlastung durch wesentlich weniger LKW nicht wahrgenommen und gewürdigt wird. 

Wir glauben, dass es unsere Pflicht ist, den Gemeinden, in denen wir tätig sind, ein guter Nachbar zu sein. Mit dieser Kampagne zur Wiedereröffnung der Strecke arbeitet Mercer Rosenthal daran, eine Lösung zu präsentieren, die die Umwelt und unsere Gemeinden so wenig wie möglich beeinträchtigt. Wir sind der Meinung, dass wir mit der deutlich reduzierten Anzahl von LKWs auf der Strecke und dem geräuscharmen Bremssystem von Mercer Holz in den neuen Waggons die angenehmste und am wenigsten störende Lösung finden können. 

Im Rahmen der Umstellung auf klimafreundliche und schadstoffarme Verkehrsträger wäre die Wiederinbetriebnahme dieser Strecke ein positiver Schritt nach vorn.


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