Digitalisierung in der Holzlogistik: Zeitfenstermanagement für mehr Effizienz

Logistik ist die Lebensader der Wirtschaft: Ohne sie können weder Produzenten noch Verbraucher versorgt werden. Gleichzeitig stellt jeder Lkw eine Umweltbelastung dar. Mit dem Digitalisierungsprojekt  LoOp 2023 hat Mercer Holz deshalb die Effizienz der Logistik erhöht – und damit die Umweltbelastung reduziert.

500 Lkw und bis zu 15 Güterzüge werden täglich mit Hackschnitzeln, Rund- und Schnittholz be- und entladen. Eine beachtliche Aufgabe für die Logistik der Mercer Holz GmbH. Um die Prozesse schlanker zu gestalten, Ineffizienz zu vermeiden und eine unnötige Belastung der Anwohnenden durch den Lkw-Verkehr zu vermeiden, wurde 2019 deshalb das Projekt „LoOp – Logistic optimization“ ins Leben gerufen. 

Zielsetzung des Projektes ist die Digitalisierung der Geschäftsprozesse „vom Wald in die Produktionswerke“, erläutert Max Gewecke, Leiter Einkauf Sägenebenprodukte  und Projektleiter LoOp bei der Mercer Holz GmbH: „Wir haben zunächst den Ist-Zustand analysiert, die Verbesserungspotentiale ermittelt um im Anschluss zu definieren, wo wir hinwollen und wer unser Partner sein könnte. Dabei ist das Projekt immer weiter gewachsen, da zahlreiche Schnittstellen existieren, bei denen am Ende mehr als 100 Kollegen in den Informationsfluss eingebunden sind.“

Zu den Herausforderungen bei Beginn des Projektes gehörten lange Wartezeiten der Lkw, Leerlauf, fehlende Informationen über Verspätungen der Lkw sowie kein durchgängiger Datenfluss. Fehlendes Material führte zu ungeplanten Stillständen in den Werken, während wartende Lkw gleichzeitig für unnötige CO2-Emissionen sorgten. Vor dem Hintergrund steigender Produktionsmengen, den damit einhergehend steigenden Anforderungen an die Logistik und den Umweltzielen von Mercer musste nach neuen Wegen gesucht werden. 

Mehr Transparenz dank Digitalisierung

Mit der Implementierung des ersten LoOp Tools hat sich der Prozess wie folgt verbessert: Über eine App und ein Logistikportal können Fahrer ein Zeitfenster für die Be- bzw. Entladung ihrer Lkw buchen sowie Informationen über den Lkw, die Ladung und den Versender übermitteln. Durch die Eingabe von Kennzeichen, Fahrername, Vertragsnummer und andere Angaben in die App oder im Portal werden Prozesse effizienter gestaltet und potenzielle Fehlerquellen minimiert. Nach Beendigung der Anlieferung bzw. Abholung erhält jeder Fahrer zudem einen elektronischen Lieferschein. So kann kein Papier verloren gehen und alle Daten stehen im ERP System sofort zur weiteren Bearbeitung bereit. 

Durch die Digitalisierung wird größtmögliche Transparenz und Effizienz geschaffen. Künftig ist quasi in Echtzeit sichtbar, welche Lkw sich im Zulauf auf die Werke befinden und wann sie eintreffen werden. Dies erlaubt eine effiziente Steuerung der Abläufe in den Werken. Pausen können besser geplant, Arbeitsspitzen und Leerläufe vermieden werden. 

Vorteile für Umwelt, Anwohner und Unternehmen

Bereits jetzt zeigt sich, dass aufgrund wegfallender Wartezeiten pro Tag mehr Lkw effizienter be- und entladen werden können. Mitarbeitende und Maschinen lassen sich geplanter und effizienter einsetzen und so Ressourcen sparen. Dies erhöht die Wirtschaftlichkeit des Werks und trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.

Dies wirkt sich auch positiv auf Fahrer*innen, Mitarbeitende und Anwohner*innen aus. Denn effiziente Prozesse, weniger Lärm und Abgase sowie ein geordnetes Verkehrsaufkommen sorgen für weniger Stress und Ärger. 

Das interdisziplinäre Projektteam mit internen und externen Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen zeigt sich entsprechend zufrieden: „Schon jetzt zeigt sich, dass sich die dreijährige Projektlaufzeit sowie die sechsstellige Investition in LoOp auszahlt und uns unseren Umweltzielen näherbringt“, freut sich Max Gewecke.

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