März 28, 2025 / Alles, Featured, Innovationen, Mercer Stendal, Nachhaltigkeit Mercer Stendal reduziert Emissionen in der Zellstoffproduktion Effiziente und umweltfreundliche Ressourcennutzung ist in der Zellstoffindustrie von zentraler Bedeutung. Mit dem Projekt „Starkgasmitverbrennung am Laugenkessel“ hat Mercer Stendal die Energie- und Ressourceneffizienz gesteigert und die Umweltperformance weiter verbessert. Herausforderungen der traditionellen Starkgasverbrennung Die herkömmliche Verbrennung von Starkgas in eigens dafür vorgesehenen Kesseln ist sehr anspruchsvoll und kann bei Prozessschwankungen zu Ausfällen der Kessel führen. Das Starkgas wird dann über die Notfackel verbrannt oder muss über den Schornstein abgeleitet werden, was zu Geruchsbelästigung und Umweltbelastung führt. Starkgasmitverbrennung am Laugenkessel Mit dem Projekt „Starkgasmitverbrennung am Laugenkessel“ unter der Leitung von Stephanie Stein wurde nun auf eine nachhaltigere Technologie gesetzt, die diese Probleme effektiv löst und eine stabile sowie kontinuierliche Verbrennung gewährleistet. Um diese Technologie zu implementieren, wurde der Laugenkessel im November 2022 während der Generalreparatur mit einer neuen Brenneröffnung versehen. Darauf erfolgten schrittweise die Installation der notwendigen Peripherie wie Verrohrung, Ventilstationen und weitere Anlagentechnik. Die finale Integration des Systems, einschließlich der Anbindung an das Prozessleitsystem, wurde in der Generalreparatur im Juni 2024 abgeschlossen. Nach den erforderlichen Tests und Prüfungen mit dem Hersteller Andritz und dem TÜV Nord wurde die Anlage im Oktober 2024 in Betrieb genommen. Mit seiner maximalen Leistung von 10,5 Megawatt trägt der Starkgas-Brenner nun einen Teil zur thermischen Gesamtleistung des Laugenkessels bei, die bei durchschnittlich 460 MW liegt. Auftretende Schwankungen im Starkgassystem haben keinen Einfluss auf den Kesselbetrieb, da die Laugenverbrennung unabhängig davon funktioniert und die Verbrennung des Starkgases weiterhin gewährleistet ist. Umweltereignisse wie Notfackelbetrieb und Ableitung über die Esse lassen sich somit weiter reduzieren. Selbst im Falle einer geringeren Kessellast zwischen 50 und 60 Prozent kann das Starkgas mit Stützfeuer am Laugenkessel verbrannt werden. Beträgt die Kessellast 60 Prozent oder mehr ist der Einsatz von Stützbrennstoffen nicht mehr erforderlich. Die bestehenden Starkgaskessel bleiben weiterhin betriebsbereit und dienen als Back-up System. Vorteile der Starkgasmitverbrennung am Laugenkessel Neben der Verbesserung der Umweltperformance bietet die Starkgasmitverbrennung am Laugenkessel weitere Vorteile: Effizientere Energienutzung: Die Verbrennung des Starkgases im Laugenkessel erzeugt hochwertigeren Dampf (DH1) als die Verbrennung in den Starkgaskesseln. Geringerer Chemikalieneinsatz: Die im Starkgas enthaltenen Chemikalien werden wiederverwendet. Reduzierung des Chemikalienverbrauchs: Wird das Starkgas an den Starkgaskesseln verbrannt, wird zur Entschwefelung das Rauchgas mit Natronlauge gewaschen. Bei der Verbrennung des Starkgases am Laugenkessel ist dies nicht erforderlich, da der Schwefel im Laugenkreislauf verbleibt und die Schwefeldioxid-Emissionen sehr gering sind. Stabilerer Betrieb: Die Anlage läuft zuverlässiger und Störungen werden minimiert. Die angewandte Technologie ist mittlerweile Stand der Technik und hat sich bereits in anderen Unternehmen bewährt. “Mit dem Projekt Starkgasmitverbrennung haben wir nicht nur unsere Umweltbilanz verbessert, sondern auch unsere Energie- und Ressourceneffizienz gesteigert. Dies ist ein klares Bekenntnis zu nachhaltigem Wirtschaften.“ – Stephanie Stein, Projektleiter. Die erfolgreiche Umsetzung des Projekts „Starkgasmitverbrennung am Laugenkessel“ ist ein Ansporn für die Zukunft. Innovation und der Einsatz neuer Technologien werden im Team Energie und im gesamten Unternehmen weiterhin eine wichtige Rolle spielen.