Moore: Helden des Klimaschutzes

Moore spielen eine wichtige Rolle beim Klimaschutz: Sie bedecken weltweit 3 Prozent der Erdoberfläche, binden aber doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder. Trotzdem sind sie weltweit bedroht. Mit einer Spende an den Rotary Club Wangen-Isny-Leutkirch unterstützt Mercer ein Wiedervernässungsprojekt eines Hochmoores in Deutschland.

Weltweit gibt es etwa 500 Millionen Hektar Moore. Sie bieten Lebensraum für spezialisierte Arten, filtern Schadstoffe, schützen Landstriche vor Überschwemmungen und stoppen CO2-Emissionen. Obwohl sie weltweit nur 3 Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder unserer Erde. Dies macht sie zu einem wichtigen und wertvollen Baustein des Klimaschutzes, den es zu bewahren gilt. 

Das Bewusstsein, wie wichtig Moore für unser Klima sind, ist in den letzten Jahren gewachsen. Das war nicht immer so. Vielmehr wurden Moore gezielt entwässert, um die Flächen für Siedlungen oder die Landwirtschaft zu gewinnen – vor allem in dichtbesiedelten Gebieten. So sind in der Europäischen Union etwa die Hälfte aller Moore entwässert – und damit mehr als in anderen Regionen: Insgesamt sind weltweit etwa 10 Prozent aller Moore entwässert, jedes Jahr werden etwa weitere 500.000 Hektar Moor zerstört.

Problematisch ist die Entwässerung unter anderem, weil trockengelegte Moore den bisher gespeicherten Kohlenstoffdioxid (CO2) abgeben, anstatt ihn zu binden. Die Erhaltung und Renaturierung von Mooren ist deshalb ein wichtiger Hebel beim Klimaschutz – und kann dabei helfen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zum Erhalt unserer Lebensgrundlage zu erreichen. Dazu müssten allein in Deutschland pro Jahr mindestens 50.000 Hektar Moore wiedervernässt werden sowie weitere 500.000 Hektar in der EU und 2 Millionen Hektar weltweit. 

Mercer unterstützt Projekt zur Wiedervernässung 

 Auch in Deutschland werden Moore zerstört – und dies bereits seit dem 18. Jahrhundert. Die Folgen sind gravierend: Von den insgesamt 1.839.000 Hektar Moore sind etwa 1.646.000 Hektar entwässert und geben CO2 ab, statt es zu binden. Pro Jahr stoßen sie etwa 53 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente* aus und sind damit für knapp 7 Prozent aller Treibhausemissionen in Deutschland verantwortlich. Die verbleibenden intakten Moore speichern hingegen 1,3 Milliarden Tonnen Kohlenstoff.

Um den Klimaschutz zu stärken, sollen deshalb deutschlandweit Moore wiederverwässert werden. Projekte werden dabei auch von gemeinnützigen Vereinen wie dem Rotary Club Wangen-Isny-Leutkirch ins Leben gerufen. Dieser hat sich vor einigen Jahren zum Ziel gesetzt, das Schwandener Moos – ein Hochmoor in der Region Isny-Leutkirch – zu renaturieren und damit jährlich etwa 75 Tonnen CO₂ zu binden. 

Um die Entwässerung des Bodens zu stoppen, wurden im Winter 2021 die ersten Spundwände zum Verschluss der Entwässerungsgräben in den Boden eingebracht und die Pegel gesetzt. Damit ist der Boden wieder in der Lage, Regenwasser aufzunehmen und zu speichern. Weitere natürliche Zuflüsse existieren nicht. Im März 2022 folgte der nächste wichtige Schritt: Mit Unterstützung von 40 Freiwilligen wurden Büsche, Kiefern und andere, nicht zum natürlichen Biotop gehörender Bewuchs entfernt. 

Im November 2023 konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Jetzt geht es darum, Interessierte und Stakeholder für das Thema zu sensibilisieren – beispielsweise durch Aktionen mit Schulklassen. Ziel ist es, Wissen über die Bedeutung der Moore, deren Tier- und Pflanzenwelt zu vermitteln und die erfolgte Renaturierung zu erklären. Zudem sind Erklärtafeln auf der Besucherplattform angebracht, mit denen sich Spaziergänger vor Ort selbst informieren können. 

Mercer hat dieses Projekt mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro unterstützt.

 

* Mit der Maßeinheit CO₂-Äquivalente wird die Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase zusammengefasst.
Foto: Liane Menz
Dr. Frank Meltzer, Mercer Pulp Sales (li.), Winfried Kretschmann, Minister President von Baden-Württemberg (re.)
Quellen:
https://rotary.de/clubs/distriktberichte/moore-sind-klimahelden-a-22561.html
https://www.boell.de/sites/default/files/2023-02/mooratlas2023_web_20230213.pdf

Top