Neue, dünnere Stretchfolien für die Umwelt

Damit umweltfreundliche Briketts und Pellets die Empfänger unbeschadet erreichen, werden sie beim Versand auf Paletten mit Stretchfolie fixiert und gesichert. Nun hat Mercer Torgau einen Weg gefunden, um die dafür benötigte Folienmenge drastisch zu reduzieren.

Bei Mercer Torgau wird Nachhaltigkeit täglich gelebt: Die gesamte Beschaffung ist ebenso wie die Produktion anhand nachhaltiger Kriterien ausgerichtet. Holz wird zu 100% genutzt, um Ressourcen zu schonen. Aus Restholz, das nicht weiterverwertet werden kann, wird grüne Energie produziert.  

Gleichzeitig legt Mercer Torgau hohen Wert auf die Qualität der Produkte und auf Transportsicherheit. Deshalb werden die Gebinde, in denen Briketts und Pellets verkauft werden, vor dem Transport auf den Paletten mit Stretchfolie fixiert. Der Technische Einkauf von Mercer Torgau hat hier einen wichtigen Hebel für mehr Nachhaltigkeit im Werk erkannt.

Pellets: Einsparungen von ca. 46.000 kg Folie jährlich

„Unsere Pellets werden in 15 kg oder 10 kg Säcken, mit Mercer Layout oder dem Layout nach Kundenwunsch in Kunststoffbeuteln abgepackt und anschließend auf Europaletten ohne seitlichen Überhang gestapelt“, erläutert Lena Seemann, Leiterin des Technischen Einkaufs in Torgau den Prozess. „Anschließend werden die Pellets mit Stretchfolie auf der Palette fixiert.“

Dies geschieht bei Mercer Torgau aktuell auf zwei verschiedenen vollautomatischen Stretchanlagen, die beide ungefähr 12 Jahre alt sind. „Bei der Auswahl der Stretchfolien müssen wir allein schon aufgrund des Maschinenalters sehr darauf achten, was wir verwenden können“, erläutert die Technische Einkäuferin. „Um die Verpackung umweltfreundlicher zu gestalten, haben wir uns deshalb intensiv mit den Möglichkeiten auf dem Markt beschäftigt, die Folien ausgeschrieben und umfangreiche Tests durchgeführt.“

Im Bereich Pellets lag der Fokus dabei auf der Matco-Maschine, mit der jährlich über 100.000 Paletten versandbereit foliert werden. Verwendet wurde dazu bislang eine 23µm Folie. Für den umweltfreundlicheren Versand wurden alternative Folien mit 17 bzw. 15µm getestet. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, so Lena Seemann: „Wir haben die Tests circa drei Monate durchgeführt. In dieser Zeit riss sowohl die 17 als auch die 15µm starke Folie nicht einmal.“

Auch bei der zweiten Anlage, der TechnoWrap, wurden die dünneren Folien mit 17 bzw. 15µm erfolgreich getestet. Durch Optimierungen an der Anlage wurden zudem die Wicklungen besser verteilt und so die Stabilität der Paletten weiter erhöht. 

Welchen Unterschied die Umstellung beim Rohstoffverbrauch ausmacht, wurde während der Tests dokumentiert: Eingespart werden allein im Bereich Pellets durch die Umstellung von der 23µm Folie auf die 15µm starke Folie jährlich 45.995 kg Kunststoff.

Briketts: 87.444 kg weniger Folie pro Jahr

Der eigentliche Hebel zur Ressourceneinsparung liegt jedoch im Bereich Briketts, so Lena Seemann: „Jährlich verlassen über 336.320 Paletten mit dem zertifizierten Biobrennstoff unser Werk. Um die Ware sicher auf den Paletten zu fixieren, haben wir dazu bislang 150.000 kg Stretchfolie jährlich verwendet – mit einem entsprechenden ökologischen Fußabdruck von 344.999 kg CO2 für die Folien selbst sowie weiteren 21.429 kg CO2 für den Transport der Folien.“

Jede Palette mit Briketts wird vor dem Versand etwa 19-mal umwickelt und zusätzlich mit Umreifungsbändern geschützt. Dabei wurden bisher pro Palette knapp 450 g Folie verbraucht. Eindeutig zu viel, weshalb auch hier Folie mit den Stärken 17 µm bzw. 15 µm getestet wurde – mit Erfolg. Zusammen mit der dünneren Folie konnte das benötigte Material um knapp 60%, respektive 53% bei 17µm reduziert werden. „Durch die Entscheidung für die 15 µm starke Folie sparen wir jährlich 87.444 kg Folie nur im Bereich Briketts ein. Zusammen mit den Reduzierungen bei den Pellets entspricht das einer Reduzierung von 133.439 kg pro Jahr“, so Lena Seemann. „Auch die CO2-Belastung ist mit 143.879 kg für die Folien sowie 8.937 kg für den Transport weitaus geringer als bei der bislang verwendeten Folie.“

Weniger CO2-Belastung durch die Umstellung

Gegen die Umstellung auf die dünnere Stretchfolie sprach auf den ersten Blick der Preis. Denn der lag aufgrund der Produkteigenschaften bei deutlich höher als bei der 23 µm starken Folie. Da der Verbrauch an Folien so immens zurückgegangen ist, spart Mercer Torgau allerdings durch die Umstellung tatsächlich Kosten ein. 

Der größte Gewinner ist aber die Umwelt: Weniger Folie bedeutet weniger Ressourcenverbrauch, weniger Reststoffe, weniger Transporte – und vor allem weniger CO2-Emissionen. Und die sind erheblich: „Mit der Umstellung auf die neuen, dünneren Folien sparen wir jährlich – ohne Transport – insgesamt die CO2-Emissionen eingespart, die denen von ca. 1.526.900 Flugkilometern entsprechen. Das entspricht etwa 38 Erdumrundungen mit dem Flugzeug.“

Lena Seemann, Leiterin des Technischen Einkaufs in Torgau, 2023 Juni

Lena Seemann, Leiterin des Technischen Einkaufs in Torgau

 

Nach diesem Erfolg stehen nun die Kunststoffverpackungen für die Pellets selbst auf dem Prüfstand. „Im Bereich der Produktverpackungen prüfen wir aktuell, ob wir künftig Recyclate für unsere Folien verwenden können“, so Lena Seemann. „Hier haben wir aber noch jede Menge Gespräche und Tests vor uns.“


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