Mercer Stendal Mitarbeiter in doppelter Mission

Wenn Lisa Budde nach Arneburg zur Arbeit fährt, dann tut sie das, wie etwa 100 weitere Mercer-Mitarbeiter, in doppelter Funktion. Die junge Frau ist nicht nur als Anlagenfahrerin im Unternehmen tätig. Sie ist zugleich Mitglied der Werkfeuerwehr und zur Stelle, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes brennt. Sie sagt: „Es ist einerseits Interesse, andererseits aber auch Leidenschaft.“ Außerdem steht für sie fest: „Unser Job hängt an der Existenz der Werkfeuerwehr.“ 

Wie sie weiß jeder, der bei Mercer Stendal einen Arbeitsvertrag unterschreibt, dass hier nur dann Zellstoff produziert werden kann, wenn das Unternehmen eine funktionsfähige Werkfeuerwehr vorweist. Das Gesetz schreibt es vor. Und dazu braucht es möglichst viele Männer und Frauen, die sich dazu bereiterklären, Teil der Wehr zu werden. 

Als stellvertretender Leiter der Werkfeuerwehr von Mercer Stendal agiert Mike Wieczorek. Für ihn ist dieser Dienst ein wichtiger Teil des  Lebens. Er beschreibt es so: „Feuerwehr ist für mich eine Lebenseinstellung. Seit meiner Kindheit bin ich mit Herzblut dabei.“

Auch Jessica Höhne, im Labor von Mercer Stendal tätig, ist aktiv in der Truppe. „Wir arbeiten als Team sehr gut zusammen“, sagt sie mit Blick auf den Brand im Sommer 2022. Ein Ereignis wie das habe gezeigt, wie gut und vor allem wichtig es ist, bei der Ausbildung über den eigenen Tellerrand zu schauen, wehrübergreifend zu üben und zu schulen. 

Wer bei Mercer arbeitet und sich zur Mitarbeit in der Wehr entscheidet, hat oftmals bereits in seinem Heimatort Verbindungen zur Freiwilligen Feuerwehr. Doch das ist keine Voraussetzung, um bei Mercer in der Wehr aktiv zu werden. Das Unternehmen bietet auch hier die Ausbildung von der Pike auf an. 

In Abstimmung mit den freiwilligen Wehren vor Ort wird seit vielen Jahren Aus- und Weiterbildung für die Werkfeuerwehr organisiert. So lernen Männer und Frauen aus anderen Einheiten auch die Gegebenheiten im Unternehmen und umgekehrt kennen, erfahren mehr über die Besonderheiten im Werk und den Einsatz von Spezialwissen. 

Wir, von Mercer Stendal, haben erlebt, wie schnell, wie einsatzbereit und vor allem kompetent die freiwilligen Feuerwehren sind. Von den fast 800 Einsatzkräften, die in sechs Tagen in Folge dafür sorgten, den Brand im Juli 2022 in unserem Werk zu löschen und unter Kontrolle zu bringen, waren es größtenteils Ehrenamtliche, die ihre wertvolle Freizeit dafür opferten. Sie stiegen, ganz gleich ob Mann oder Frau, in ihre Feuerwehrausrüstung. Wehr- und Verbandsübergreifend zogen sie an einem Strang und verhinderten die Ausbreitung des Feuers, das Wiederauflodern der Flammen. 

Mit einer Selbstverständlichkeit ließen sie sich einteilen zu Tag- und Nachtschicht. Sie waren es, die letztendlich dafür sorgten, dass Schlimmeres verhindert werden konnte.

Jedes Dorf, jede Stadt und natürlich auch jeder Arbeitgeber tut gut daran, Männer und Frauen in den Wehren in höchstem Maß zu unterstützen. Denn sie sind es, die viele Stunden ihrer Freizeit opfern. Und das tun sie nicht nur dann, wenn es ernst wird. Um im Ernstfall schnell und vor allem routiniert sowie professionell handeln zu können, müssen sie regelmäßig üben. Sie müssen sich schulen. Dafür stehen sie an Wochenenden, bei Tag oder Nacht, in größter Hitze oder auch strenger Kälte am Übungs- oder auch Einsatzort – um zu lernen oder zu helfen. Sie schauen nicht auf die Uhr. Sie blicken nicht auf das Thermometer. Wenn es brennt, folgen sie der Alarmierung. Wenn eine Schulung geplant ist, nehmen sie daran teil, um Handgriffe zu üben, Neues zu lernen – für den Schutz aller.

Es ist  beruhigend, zu wissen, dass sie – die Ehrenamtlichen – da sein werden, wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch mal etwas passiert. Damit das so bleibt, sind die Feuerwehren auf Nachwuchs angewiesen, der dringend benötigt wird, um die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten. 

Geben Sie sich einen Ruck! Werden Sie Mitglied in einer unserer Feuerwehren des Landkreises. Die Menschen in Not werden es Ihnen danken.


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