Grüne Kreislaufwirtschaft: Recycelte Kunststofffolie für Pellets

Ökologische Verantwortung geht weit über die Produktion der eigenen Produkte hinaus. Auf dem Weg zu einer grünen Kreislaufwirtschaft analysiert und optimiert Mercer Torgau deshalb auch die Produktverpackungen.

Pellets sind bei Verbrauchern aufgrund ihrer Nachhaltigkeit, der Effizienz und den im Vergleich zu fossilen Brennstoffen günstigen Preisen weiterhin beliebt. Mit einer Jahresproduktion von ca. 100.000 Tonnen hochwertiger Holzpellets gehört Mercer Torgau dabei zu den größten Pelletproduzenten in der DACH Region (D – Deutschland, A – Austria / Österreich und CH für Confoederatio Helevtica / Schweiz) . Etwa die Hälfte der in Torgau produzierten Menge wird in 15 kg Säcke abgefüllt und über Händler an Verbraucher verkauft. Die robuste Verpackung schützt die zertifizierten Bio-Brennstoffe vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen. 

Eine Übersicht aller Zertifikate finden Sie hier.

Für die Sackwarenproduktion wurde bislang Polyethylen-Folie mit einer Dicke von 80 μm verwendet. Über 3 Millionen Säcke pro Jahr wurden so abgesackt und transportiert. Um dem Ziel der grünen Kreislaufwirtschaft näher zu kommen, stellte der Technische Einkauf das Material für die Pelletsverpackung auf den Prüfstand. Gewünscht war der Austausch der PE-Folie gegen eine recycelte Variante. 

PCR-Folie mit hohem Wiederverwertungsgrad

Die Herausforderung beim Recycling von Kunststoff besteht unter anderem darin, dass sich verschiedene Kunststoffarten beim Schmelzen nicht gut miteinander vermischen lassen. Selbst kleinste Mengen einer falschen Kunststoff-Art können so die Qualität des Endprodukts negativ beeinflussen.

Ein Unternhemn zu finden, das sich mit diesen Herausforderungen des Kunststoff-Recyclings auskennt – das war ein wichitges Kriterium für Mercer Torgau bei der Auswahl des künftigen Lieferanten. Es wurden umfangreichen Marktrecherchen durchgeführt, basierend darauf erfolgte 2021 eine Ausschreibung. Auch das Unternehmen Verpa Folie beteiligte sich.

Das bayerische Familienunternehmen hat ein eigenes Konzept entwickelt: Der Hersteller bietet optional die Abholung der gepressten Folienabfälle bei den eigenen Kunden an, führt diese wieder in den Materialkreislauf ein und nutzt sie zur Herstellung neuer Produkte. So wird sichergestellt, dass keine unerwünschten Kunststoffe in den Kreislauf geraten. Dieses Konzept hat auch Mercer Torgau überzeugt, sodass die PCR-Folie für die Herstellung der Kunststoffsäcke für Pellets getestet wurde.

Dünnere Folie bei weiterhin hohem Produktschutz

Um einen höheren Effekt auf den Umweltschutz zu erzielen, wurde zudem die Folienstärke von 80 auf 70 μm verringert. Umfangreiche Tests ergaben, dass die neuen Kunststoffsäcke die erforderliche Qualität aufweisen, um die Bio-Brennstoffe während des Transports vor Verunreinigung und Feuchtigkeit zu schützen. 

Nach den erfolgreichen Tests werden die Kunststoffsäcke für die Pellets von Mercer Torgau nun aus einer 70 μm dünnen PCR-Folie hergestellt. PCR steht für „Post Consumer Recycling“ und stellt eine der höchsten Recyclingstufe dar. Dabei wird die Folie durch hochwertiges Recycling wieder dem Produktionskreislauf zugeführt und so Ressourcen geschützt sowie Kunststoffabfall verringert. Da die Folie aus Polyethyl besteht, kann dieser Vorgang nach Angaben des Herstellers beliebig oft wiederholt werden. Verpa plant zudem ein eigenständiges Recyclingwerk, in dem der Wiederverwertungsgrad der Reststoffe weiter gesteigert werden soll. Dies trägt auch zu einer größeren Unabhängigkeit von Zulieferbetrieben bei. 

Bei Mercer Torgau bestehen aktuell noch nicht die Voraussetzungen, die Folienabfälle in dem gewünschten Format zur Verfügung zu stellen, um sie wieder dem Kreislauf zuzuführen. Dies wird in den kommenden Monaten auf Basis der Reststoffmengen und der dazu notwendigen Investitionen in eine entsprechende Pressanlage geprüft.


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