Begleitet von Sirko Röder (rechts) und Werkstudentin Hannah Klein (von links) erlebten Carolina Lücke, Lisa Bemmann sowie Frederike Schwalm und Marlon Vogler einen ereignisreichen Zukunftstag im Zellstoffwerk. Foto: Daniela Wedel

Schüler entdecken das Zellstoffwerk

Schon seit vielen Jahren ist ein Tag im April Tradition: der Zukunftstag. Er führt Mädchen in klassische Männerberufe oder Jungen an von Frauen dominierte Arbeitsplätze – so auch bei Mercer Stendal. Am vergangenen Donnerstag entdeckten sie zusammen das Arneburger Zellstoffwerk.

In der Werkstatt gingen die Jugendlichen auf Tuchfühlung mit handwerklich-technischer Arbeit und bauten eine Taschenlampe - natürlich aus Holz. Foto: Daniela Wedel

In der Werkstatt gingen die Jugendlichen auf Tuchfühlung mit handwerklich-technischer Arbeit und bauten eine Taschenlampe – natürlich aus Holz. Foto: Daniela Wedel

 

Mit Lisa Bemmann, Carolina Lücke und Frederike Schwalm (alle 14 Jahre) und Marlon Vogler (11) haben sich in diesem Jahr vier junge Menschen beim Zukunftstag von Mercer Stendal angemeldet. Sie wurden von Sirko Röder empfangen. Der Aus- und Weiterbildungskoordinator stellte im hauseigenen Auditorium zunächst vor, was Zellstoff eigentlich ist und woraus es entsteht. Dazu erläuterte er den Produktionsprozess im Werk mit den dazugehörigen Fachkräften, die ihn betreuen.

„Das Arneburger Zellstoffwerk ist das leistungsstärkste seiner Art Kontinentaleuropas. Der gesamte Produktionsprozess basiert auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz, der einer der weltweit wichtigsten erneuerbaren Rohstoffe ist“, so Röder. „Wir beziehen diesen aus heimischen Wäldern sowie Skandinavien. Und unser Anspruch ist es, den größtmöglichen Wert aus dem Holz zu schöpfen. Danach werden aber auch die Reststoffe verwertet. Mercer Stendal ist der größte Erzeuger von Biostrom auf Basis fester Biomasse in Deutschland“, ließ der 40-Jährige die Augen der Jugendlichen aufleuchten. „In Summe entstehen so nicht nur Zellstoff, sondern auch Biochemikalien wie Terpentin, Tallöl und Methanol.“

Röder stellte in der Folge die Berufe wie unter anderem Chemikant, Papiertechnologe sowie auch Mechatroniker und Elektroniker für Betriebstechnik vor. „Alle Mitarbeitenden müssen mit ihrer Arbeit wie ein Zahnrad ineinandergreifen, damit die Produktion läuft“, so der Aus- und Weiterbildungskoordinator. Er vergaß dabei nicht auch die weiteren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten vorzustellen.

„Genug der Theorie“, sagte Röder im Anschluss und führte das Quartett durch das Werk. Dabei stellten die Jugendlichen zahlreiche Fragen, zeigten sich interessiert und beeindruckt. Vorbei an der Holz-Annahmestelle und der Hackerei ging es bis ins Zellstofflager. Ein runder Tag könnte man meinen, doch ein Vorhaben gab es noch. In der Werkstatt des Zellstoffwerks konnten die Jugendlichen selbst Hand anlegen und bauten eine eigene Holz-Taschenlampe.

Ihre selbstgebauten LED-Taschenlampen aus Holz durften die Jugendlichen mit nach Hause nehmen. Foto: Daniela Wedel

Ihre selbstgebauten LED-Taschenlampen aus Holz durften die Jugendlichen mit nach Hause nehmen. Foto: Daniela Wedel

 

„Mir war es dabei wichtig, einmal unseren so wertvollen Rohstoff Holz in den Händen zu haben und mittels sägen sowie schleifen weiterzuverarbeiten“, erklärte Röder. Bei den Jugendlichen kam dies gut an. „Wir haben mit einem solchen Programm nicht gerechnet“, waren sie sich einig. Sie zeigten sich vor allem beeindruckt von der Größe des Werkes und haben das Mitmachangebot sehr wertgeschätzt. Alle vier Zukunftstag-Besucher waren sich einig: Sie wollen wiederkommen. „Und vielleicht sind sie schon in zwei Jahren die neuen Auszubildenden und damit die Fachkräfte von morgen“, ergänzte Röder, der sich darüber freuen würde.


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