Februar 11, 2022 / Alles, Featured, Mercer Stendal, Mitarbeiter, Nachhaltigkeit Frauen-Power bei Mercer Stendal Auf der Suche nach dem richtigen Berufsfeld unterliegen Interessenten nicht selten Vorurteilen, die sie von bestimmten Tätigkeiten letztlich abhalten. Das gilt auch für technische Berufe. Denen wird häufig nachgesagt, sie wären eine Männerdomäne, man(n) bräuchte viel Kraft und der Arbeitsalltag findet häufig im stillen Kämmerlein statt. Doch das ist längst überholt – oder findet nur zu seinem Ursprung zurück. Bei Mercer Stendal sind Frauen in verschiedenen technischen Bereichen tätig. Sie gehen mit gutem Beispiel voran. Eine der dienstältesten Mitarbeiterinnen im Arneburger Zellstoffwerk ist Simone Meyer. Bereits im Jahr 2003 hat sie einen Arbeitsvertrag bei Mercer unterschrieben. „Ich habe als Systemadministratorin begonnen“, verrät die studierte Maschinenbauerin. „Bereits während des Studiums habe ich meinen Schwerpunkt auf Informationstechnik (IT) gelegt. Damals waren wir nur vier Frauen unter mehreren Dutzend Männern.“ Dass Meyer diesen Weg gehen würde, war schon früh klar. „Schon in den Schulferien habe ich im Rechenzentrum gearbeitet. Nur direkt einen solchen Beruf zu erlernen, war in der DDR schwer möglich. Heute bin ich aber froh, den Umweg über Maschinenbau genommen zu haben. Ich finde, als Quereinsteiger in den IT-Bereich bringt man mehr Anwenderwissen mit.“ Seit dem Jahr 2011 ist Simone Meyer für das Warenwirtschaftssystem (ERP) im gesamten Mercer-Konzern verantwortlich, hat in diesem Zusammenhang auch den Umstieg von Navision auf SAP begleitet. Obwohl sie einen technischen Beruf ausübt, muss sie dafür also keineswegs viel Körperkraft aufbringen. „Ich arbeite überwiegend von zu Hause aus.“ Bei Susanne Kersten stellt sich das schon anders dar. Sie ist Anlagenfahrerin im Bereich Energieerzeugung bei Mercer Stendal. Wenn sie Schicht hat, dann ist sie im Arneburger Werk vor Ort und trägt auch Arbeitsschutzkleidung. Das bedeutet aber noch nicht, dass sie sich schmutzig macht. Der überwiegende Teil der Arbeit findet in der zentralen Warte statt, von wo aus der Betrieb überwacht wird. „Aber ich bin auch ab und an mit dem Außenposten dran und im Werk unterwegs“, berichtet die gelernte Maschinistin für Wärmekraftwerke. „Meine Eltern haben mir damals gesagt, dass ich das lernen sollte, weil es ein Beruf mit Perspektive war“, so die Kesselwärtin. „Damals waren noch viele Frauen in der Produktion beschäftigt. Die Gesellschaft hat sich aber seither verändert. Dennoch bereue ich den Schritt nicht. Wer ein bisschen technisches Interesse und Neugier hat, der findet seinen Spaß auch in diesem Beruf.“ Sabine Teucke hat sich schon zu Schulzeiten für Naturwissenschaften begeistert und sich das Ziel gesteckt, einen technischen Beruf ausüben zu wollen. Nach dem Studium der Verfahrens- und Umwelttechnik ist sie als Prozessingenieurin bei Mercer Stendal eingestiegen. „Ich erinnere mich noch gern, dass ein Professor im Studium einmal irritiert war, weil in unserem Jahrgang der Frauenanteil so hoch war. Das gab es vorher wohl noch nicht so“, erzählt Teucke. Die zweifache Mutter ist mittlerweile Leiterin Technologie, zählt damit zum Führungskreis im Arneburger Zellstoffwerk. „Ich bin für das Labor und den technischen Kundendienst verantwortlich.“ Damit steht sie im engen Kontakt mit den Mercer-Kunden. „Die Arbeit hat damit auch viel mit Kommunikation zu tun.“ In Summe unterstreicht Sabine Teucke aber eins: Auch als Frau kann man im technischen Bereich Karriere machen – erst recht bei Mercer Stendal. „Ich habe schon den Eindruck, dass unser Unternehmen es fördert, Frauen an technische Berufe heranzuführen.“ Ein tolles Beispiel dafür, dass Frauen bei Mercer Stendal auch in technischen Berufen Karriere machen können: Sabine Teucke. Foto: Stefan Rühling Den Wunsch nach einem Arbeitsplatz mit technischem Hintergrund entstand bei Stephanie Stein bereits in der Kindheit. Sie kommt vom Dorf, ist praktisch veranlagt und hat schon damals an so manchen Dingen herumgeschraubt. Nach dem Abitur hat die heutige Prozessingenieurin etwas mit Chemie gesucht und wurde zunächst im Wirtschaftsingenieurwesen fündig. „Der technische Bereich hat mir aber immer mehr Spaß gemacht, obwohl mir Wirtschaft auch nicht schwergefallen ist.“ Im Rahmen eines Praktikums kam sie zu Mercer, hat in Arneburg auch ihre Bachelor- und Masterarbeit geschrieben. „Das war ein Glücksfall, dass mir dann auch ein Job angeboten wurde.“ Daher kann sie nur allen Frauen raten: „Respekt vor einem technischen Beruf ist gut, doch mit etwas Interesse ist vieles möglich.“ Stephanie Stein kam über das Pflichtpraktikum im Studium zu Mercer Stendal und ist heute Prozessingenieurin. Foto: Stefan Rühling Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat in seinem Herbstbericht 2021 veröffentlicht, dass die Fachkräftelücke im technischen Bereich mit etwa 275.000 Stellen zu beziffern ist. Weiterhin beziffert die BDA den Frauenanteil auf magere 15,5 Prozent. Damit sind nicht nur Fachkräfte gefragt, sondern auch Frauen willkommen. „Für die Zukunft des Innovationsstandortes Deutschlands müssen wir noch deutlich besser die Potenziale von Mädchen und jungen Frauen nutzen. In der Sekundarstufe I können sich beispielsweise nur 8,3 Prozent der Mädchen vorstellen, später in einem MINT-Beruf (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu arbeiten. Bei den Studienanfängern in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ist der Frauenanteil im Jahr 2020 mit über 50 Prozent vergleichsweise hoch, in Elektro- und Informationstechnik mit 16,3 Prozent und Informatik mit 22,9 Prozent nach wie vor noch niedrig. Das drückt auf die Innovationskraft unseres Landes“, wird Dr. h. c. Thomas Sattelberger, MdB/Vorstandsvorsitzender der Nationalen Initiative MINT Zukunft schaffen in dem Bericht zitiert. Mercer Stendal ermöglicht es Mädchen bereits während der Schulzeit, einmal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Beim sogenannten „Girls Day“, der in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr am 28. April stattfindet, haben sie die Möglichkeit, die technischen Berufe im Zellstoffwerk kennenzulernen. Ihnen stehen aber auch mit dem Schulabschluss in der Tasche Tore und Türen geöffnet, eine Ausbildung beispielsweise zur Papiertechnologin oder Chemikantin zu absolvieren.