Mercer wirbt um Unterstützung

Mercer International befindet sich in der Planung eines neuen Investitionsobjektes. Unter dem Dach der Mercer Timber Products GmbH (MTP), die gegenwärtig eines der größten deutschen Sägewerke in Saalburg-Ebersdorf (Thüringen) betreibt, ist die Errichtung eines weiteren Standortes in Arneburg bei Stendal (Sachsen-Anhalt) geplant. Dort befindet sich mit Mercer Stendal bereits eine von weltweit fünf Zellstofffabriken des Konzerns.

Die Idee des Projekts entstand bereits vor dem Einbruch der Corona-Pandemie. Diese hat jedoch dazu geführt, dass dieser aufwendige und lange Prozess für etwa eineinhalb Jahre zum erliegen kam. Im Frühjahr 2021 wurde es dann erneut aufgegriffen und seither weiterverfolgt. Bereits im Sommer wurde der Bauantrag beim zuständigen Planungsamt des Landkreises Stendal gestellt.

Am 14. Oktober stellten André Listemann, Geschäftsführer des örtlichen Zellstoffwerks von Mercer Stendal, und Torsten Kröger, der bei MTP für das Projekt Sägewerk zuständig ist, den aktuellen Stand dem Planungsverband Industrie- und Gewerbepark Altmark in der Arneburger Stadthalle vor. Dabei wurden erste Lagepläne gezeigt. Zuvor hat das Unternehmen bereits den Rat der Stadt Arneburg einbezogen.

„Für Mercer International gibt es zwei Grundvoraussetzungen, ein solches Sägewerk hier zu betreiben. Zum einen, dass es vom Landkreis, der Kommune sowie den Menschen die hier Leben und Arbeiten, aber auch den benachbarten Unternehmen gewollt ist. Dieser Unterstützung möchten wir uns versichern. Zum anderen, dass die Behörden den gestellten Bauantrag genehmigen“, sagte Listemann. „Erst wenn diese Voraussetzungen geschaffen sind, könnten bei Mercer die weiteren Schritte in der Planung und Umsetzung dieses Projekts ergriffen werden.“

Die Planung beinhaltet auch, die vorhandenen Gleisanlagen im Industrie- und Gewerbepark zu erweitern. Angestrebt wird dabei, die zusätzlichen Transporte an Holz zum Standort vorwiegend über die Schiene abzubilden. Darüber hinaus werden die bereits für das Zellstoffwerk genehmigten Belastungen durch LKW-Verkehr für die Region nicht überschritten.

Der Standort Arneburg wurde derweil auch aufgrund der räumlichen Nähe zum konzerneigenen Zellstoffwerk ausgewählt, da damit die Nutzung zahlreicher Synergien möglich ist. Im Falle der Ansiedlung des Sägewerks entfallen ein Teil der Anlieferungen von Hackschnitzeln für die Zellstoffproduktion. Diese freiwerdenden Kapazitäten fangen die hinzukommenden Transport-Aufwendungen an Rohstoff für das Sägewerk zu einem relevanten Teil auf, finden hier jedoch eine doppelte Verwendung. Denn die Restprodukte werden im Zellstoffwerk für die Produktion des Kernproduktes, aber auch Biostrom sowie Biochemikalien weiter verwertet. Auf der anderen Seite soll die Wärme des vorhandenen Kraftwerks genutzt werden, um das Schnittholz zu trocknen.

„Die Integration eines Sägewerks in einen Zellstoff-Standort in Deutschland wäre eine Premiere”, erläuterte Kröger den innovativen Ansatz, erneuerbare Rohstoffe im Produktionsverbund zu nutzen. „Bei Mercer Stendal, aber auch im gesamten Konzern, haben wir nicht nur ein hohes Maß an Fachkompetenz für die Produktion von Zellstoff, Biochemikalien sowie -energie, sondern auch einen hohen Anspruch an die Effektivität unserer Prozesse. Immer wieder bewerten wir sie neu und versuchen uns zu verbessern. Dieses Sägewerk könnte dazu einen wesentlichen Beitrag leisten”, ergänzte Listemann.


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