Ein Greifer, der Rundholz durch den Rundholzplatz von Mercer Timber Products in der Nähe von Friesau transportiert, bei Sonnenuntergang.

Goldene Regel zur Arbeitssicherheit: Ich führe keine unsicheren Arbeiten durch und informiere umgehend meinen Vorgesetzten darüber

Mercer Goldene Regel zur Arbeitssicherheit Nr. 4: Ich führe keine unsicheren Arbeiten durch und informiere umgehend meinen Vorgesetzten darüber.

Wir sind der Überzeugung, dass sich jeder Unfall vermeiden lässt. Und doch passieren sie. Immer wieder, im privaten wie im beruflichen Leben. Oftmals ist Unkonzentriertheit und Hektik der Auslöser für Unfälle, aber auch die Fehleinschätzung einer bestehenden Gefahr. Wenn ich oft ungesichert an einer Dachkante arbeite, ist die Situation nicht deshalb ungefährlich, weil ich routiniert bin und bisher nichts passiert ist. Ich habe einfach Glück gehabt. Es liegt eine Fehlwahrnehmung der Gefahr der Situation vor. Unsichere Situationen sind im Alltag häufig zu finden. Auch wenn man „mal schnell noch“ was machen will, werden oft die Sicherheitsaspekte außer Acht gelassen.

Um das Bewusstsein für die Bedeutung der persönlichen Sicherheit für uns und unsere Kollegen zu schärfen, haben wir bei Mercer Timber Products GmbH verschiedene Instrumente implementiert, die regelmäßig geschult und unterwiesen werden.

Für alle routinemäßigen Tätigkeiten gibt es Gefährdungsanalysen bzw. Betriebsanweisungen. Diese werden regelmäßig geprüft und überarbeitet. Alle Mitarbeiter werden diesbezüglich nachweislich unterwiesen und geschult.

Für Arbeiten, die nicht routinemäßig ausgeübt werden, wurde die „Letzte Minute Risiko-Analyse“ (LMRA) eingeführt. Wichtig hierbei ist:

  • Die Beurteilung soll direkt vor Beginn der Arbeiten am Arbeitsplatz erfolgen.
  • Die LMRA kann mittels Checklisten umgesetzt werden.
  • Die LMRA erfolgt durch Beschäftigte, die die Arbeit selbst verrichten.
  • Falls eine LMRA anzeigt, dass es Risiken bei der Durchführung der geplanten Arbeiten gibt, dann darf erst dann mit der Arbeit begonnen werden, nachdem alle Risiken durch geeignete Maßnahmen beseitigt wurden.

Falls das nicht möglich ist, ist der Vorgesetzte zu informieren, dass die Arbeit so nicht fortgeführt werden kann. Einen hierfür eigens konzipierten Block mit den entsprechenden Vordrucken hat jeder Mitarbeiter von MTP bei sich zu tragen. Eine ungewöhnliche Arbeitssituation wird anhand einer Checkliste bewertet und erst, wenn man zu dem positiven Ergebnis kommt, dass die Aufgabe sicher bewältigt werden kann, darf mit der Ausführung begonnen werden. Sofern eine Situation unsicher ist, muss mit dem Vorgesetzten Rücksprache gehalten werden. Unser Ziel ist es, auf diese Weise die aus einer Gewohnheit heraus etablierte Haltung von „mach das halt mal kurz, wird schon nichts passieren“, zu vermeiden. Es gilt das Motto: Erst denken, dann handeln. Arbeiten sollten nie hastig unter Zeitdruck erledigt werden. Das kurze Innehalten und Reflektieren der anstehenden Situation alleine ist eine wichtige Funktion.

Wöchentlich werden in allen Abteilungen für 15 Minuten sogenannte Toolbox Talks durchgeführt, um Sicherheitsthemen zu beleuchten und zu diskutieren. Die Gespräche werden protokolliert und erfasst. Einmal im Monat muss jeder Abteilungsleiter einen sog. Sicherheitsrundgang durchführen und die Ergebnisse ebenfalls dokumentieren. Es geht darum, dass man sich bewusst die Zeit für sicherheitsrelevante Aspekte nimmt und sich ausschließlich darauf konzentriert.

Mindestens einmal pro Monat muss der Vorgesetzte auch die Arbeit eines Mitarbeiters hinsichtlich der Arbeitssicherheit kontrollieren und dokumentieren. Ein weiteres Instrument zur Unfallvermeidung ist die Beinaheunfallmeldung. Ein Beinaheunfall ist ein ungeplantes Ereignis oder eine Situation, wobei es nicht zu einer Verletzung, Krankheit oder einen Schaden kommt, aber das Potenzial vorhanden ist, dazu zu führen.

Sofern eine solche Situation auftritt oder beobachtet wird, ist dies von unseren Mitarbeitern über die dafür entwickelten Formulare per Handy, Computer oder in Papierform zu melden. Die Meldungen werden ausgewertet und die Gefahrenstellen beseitigt. Der jeweilige Status kann jederzeit abgerufen werden.

Sollte es dennoch zu einem Unfall kommen, wird jeder Unfall auf die tiefliegenden Ursachen untersucht und ausgewertet, um daraus zu lernen und einen erneuten Unfall für die Zukunft ausschließen zu können.

Viele Unfälle werden durch menschliches Versagen verursacht. Unser oberstes Ziel ist es, alle unsere Mitarbeiter dahingehend zu sensibilisieren, immer zuerst nachzudenken, bevor ich mich einer potenziellen Gefahr aussetze, sowohl im Betrieb als auch zu Hause und in der Freizeit.


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