Übergeordnete Steuerung der Entrindungstrommel zur Optimierung der Holzverluste

Als Hersteller von Holzprodukten sind wir bei Mercer ständig bestrebt, die Prozesseffizienz in unseren Betrieben zu verbessern, um eine bessere, nachhaltige Nutzung des Rohstoffs Holz zu erreichen. Durch das Herstellungsverfahren bei Mercer Rosenthal entstehen neben dem Hauptprodukt Zellstoff auch Bioextrakte wie Tallöl und Bio-Energie. Die Hackerei bei Mercer Rosenthal verarbeitet jährlich rund 650.000 Festmeter industrielles Rundholz zu Hackschnitzeln. Das eingehende Rundholz wird zum größten Teil per LKW, aber auch per Bahn angeliefert. 

Zur kontinuierlichen Verbesserung der Ressourceneffizienz wurde ein System installiert, welches die Holzverluste während des Entrindungsprozesses reduziert. Dieses System wurde zur Großrevision im September 2022 durch einen finnischen Lieferanten installiert. Es steuert den Entrindungsprozess so, dass nur so wenig Rinde wie nötig vom Stamm entfernt wird.

Das System besteht aus folgenden Komponenten (siehe Abbildung):

1. Feedsmart Scanner

Es befindet sich jeweils ein Messsystem in der Zuführlinie vom Rundholzplatz und von der Rundholz-Waggonlinie. Es ist für die Erfassung des Rundholzes im Zulauf zur Hackerei zuständig und überwacht Menge, Abmessungen und Qualität des Rundholzes.

2. Fillsmart Scanner

Hierbei handelt es sich um ein Laser-Messsystem zur Füllstandsmessung in der Entrindungstrommel. Es ist am Ende der Entrindungstrommel montiert und misst, wie viel Rundholz sich aktuell in der Trommel befindet.

3. Barksmart + Logsmart Scanner

Dieses Messsystem ist vor der Hackmaschine montiert und bestimmt den Rindenanteil des Rundholzes. Zudem überprüft es die Menge und Abmessung der Holzstämme, bevor diese zu Hackschnitzeln verarbeitet werden.

4. Profismart Scanner

Zur Bestimmung der Holzverluste ist dieses Messsystem am Rindenband montiert und misst den Holzanteil in der abgeschlagenen Rinde.

5. Woodsmart Software

Dies ist die Steuerungssoftware zur 

  • Optimierung des Entrindungsprozesses und zur 
  • Reduzierung der Holzverluste. 

Die Software verarbeitet die verschiedenen Eingangssignale der Sensoren. Sie regelt den Entrindungstrommel-Füllstand durch Verstellen des Schiebetors am Trommelauslauf und die Trommelgeschwindigkeit, um somit die gewünschten Zielgrößen zu erreichen. Das Ziel ist es, die Holzverluste zu minimieren, aber das Rundholz ausreichend stark zu entrinden, dass es den Qualitätsansprüchen der folgenden Zellstoffproduktion entspricht.

Seit der Inbetriebnahme im Oktober läuft das System stabil. In der folgenden Grafik ist zu erkennen, dass die Holzverluste seitdem signifikant reduziert werden konnten – von zehn auf unter zwei Prozent.

Die wertvolle Ressource Holz wird geschont und zu einem höheren Anteil stofflich genutzt. Zudem ergibt sich durch die effizientere Nutzung der Ressource auch ein wirtschaftlicher Vorteil, da die Rohstoffkosten für Rundholz gesenkt werden können. Durch die Verbesserung muss weniger Rundholz zugeführt werden, um die gleiche Menge Zellstoff zu produzieren.


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